Rosenpavillon Remstal Gartenschau 2019

Rosenpavillon

Das Grundstück für eine der 16 Stationen Gartenschau Remstal 2019 liegt in Remshalden auf einer kleinen Anhöhe nördlich der Schorndorfer Straße und westlich eines Wohngebiets. Es zeichnet sich zum einen durch den Blick um fast 360° aus und zum anderen durch die Lage an der höchsten Stelle des anlässlich der Gartenschau 2019 geplanten „Bürgerparks“.

Daraus resultiert die Leitidee eines Pavillons, der sich öffnet und den Blick über die Landschaft freigibt und auch über die Gartenschau 2019 hinaus den Bürgern der Gemeinde Remshalden einen Mehrwert bringt.

Entwurf


Schulz und Schulz Architekten
Leipzig

Konstruktion

○Dieser Leitidee folgend planen wir einen Pavillon, der dem Vorbild eines klassischen Musikpavillons folgt, ihn abstrahiert und neu interpretiert. Die einzelnen Elemente des Pavillons verbinden sich zu einer statischen und konstruktiven Einheit mit gegenseitigen Abhängigkeiten.

○Das Dachtragwerk wird als wechselseitig tragendes Tragwerk ausgebildet. Das bedeutet, dass sich alle Stäbe/Dachelemente aufeinander abstützen. Die Neigung der einzelnen Stäbe wird dabei direkt durch die Stabhöhe und die Stablänge definiert.

○Alle Elemente eines Rings stehen also in wechselseitiger Beziehung zueinander. Das Dach besteht insgesamt aus drei solcher sich wechselseitig tragender Ringe.

○Die Stäbe kragen seitlich zu einer dreieckigen Form aus. So bildet das Dachtragwerk durch seine Formgebung gleichzeitig die Dachhaut. Stützen und Dach verschmelzen ineinander. Die Integration der Sützenfußpunkte in den Sockel wirkt als Einspannung.

○Ein weißer, mehrschichtiger Korrosionsschutzanstrich schützt die Stahlkonstruktion vor Witterung.

Eigens erstellte Einhausung mit innerem Schwenkkran zum Schutz der rohen Stahloberflächen bis zur Endbeschichtung

Tragwerk

○Die Pavillonkonstruktion ist über eine 30 cm starke, bewehrte, fünfeckige Bodenplatte gegründet. Auf der Fundamentoberseite werden die L-förmigen Eckstützen durch aufgedübelte Stahlplatten, die voll mit den Stützenfüssen verschweißt sind angeschlossen. Durch vier Dübel je Stützenfußanschluss sind diese in die Fundamentplatte eingespannt.

○Die Eckstützen bestehen aus durchgängig verschweißten, 15 mm starken Flachstählen, die gegenläufig angevoutet sind. An den Stützenköpfen schließen Flachstähle als Dachträger mit durchgängigem Querschnitt 200 x 15 mm biegesteif an. Die Stützen mit angeschweißter Fußplatte und Dachträger können als ein Element vorgefertigt und vor Ort montiert werden.

○Auf Höhe des sichtbaren Sockels, an den Stützenfußpunkten, wird vor Ort ein umlaufender Stahlkranz aus Flachstählen 340 x 15 mm eingeschweißt.

○Nach Fertigstellung der Stahlbaumontage wird der Sockel bis OK-Stahlkranz vollständig ausbetoniert. Der Sockelbeton wird konstruktiv zur Vermeidung von Rissen bewehrt.

○Die aufeinanderliegenden Dachträger werden vor Ort in den Auflagerpunkten miteinander verschweißt. Daran schließen seitlich die dreiecksförmigen, dreidimensionalen Dachflächen an, die aus einem umlaufenden Stahlrahmen bestehen, der ober- und unterseitig durch Bleche mit einer Stärke von 3 mm verkleidet ist.

○Die auskragenden Spitzen der Dachflächen werden über vor Ort angeschweißte Stahldorne Ø 28 mm auf die darunterliegenden Stützenecken abgestützt.

Fertigung



Die einzelnen Segmente wurden gemäß den Werkstattzeichnungen in der Werkstatt vorproduziert und konserviert
Die Firma Kurt Wäcker Sägewerk und Kistenfabrikation fertigte für uns 15 Transportkisten zum Schutz der Elemente vor der winterlichen Witterung.

Montage

In der Einhausung wurden die einzelnen Elemente miteinander verschweißt.
Dann wurde die Dachkonstruktion mit einer Hilfskonstruktion angehoben und mit den Stützen verschweißt.
Durch ihre große Flexibilität und Fachwissen war uns die Firma Manuel Kämpf bei den vielfältigen Montageschritten eine unverzichtbarer Partner.

Beschichtung

Geforderte Korrosivitätskategorie für Außenbauteile C3 hoch

Beschichtung der Dachkonstruktion vor den Anheben.
Endbeschichtung nach der Montage auf den Stützen.
Wir danken dem Malerbetrieb Joachim Krubitzer aus Urbach für die gute Zusammenarbeit und für die qualitativ hervorragende Beschichtung des blanken Stahls.

Ausbetonieren des Sockels

Einbau von 800 kg Armierungsstahl
Verfüllen mit 11 Kubikmetern Beton und einarbeiten des Gefälles zum mittigen Ablauf.
Seitliches abdichten des Übergangs zwischen Stahlkante und Beton.

Einweihung

Nach dem ausbetonieren des Sockels erfolgte die Einweihung im Rahmen der Remstal Gartenschau 2019

Impressionen